Ultrakurze Implantate


Als ultrakurze Implantate (ultra-short implants) werden Implantate bezeichnet deren Bauhöhe unter 6mm beträgt. Diese erlauben häufig eine Verwendung ohne vorherige knochenaufbauende Massnahme, in kritischen anatomischen Situationen, die durch ein ungenügendes vertikales Knochenangebot in der Nähe der Kieferhöhle oder von großen Nerven gekennzeichnet ist. Die von uns verwendeten "shorties" zeichnen sich durch eine selbsthemmende konische Steckverbindung ohne Indexierung aus, die auch beim Flugzeug- und Bootsbau Anwendung findet. Weitere Konstruktionsmerkmale sind die flach abfallende Schulter im Halsbereich und ihr einzigartiges Lamellensystem. Die Zulassung erfolgte im Jahre 2002, d.h. deren erfolgreiche klinische Anwendung beträgt mittlerweile 15 Jahre. Nach aktueller wissenschaftlicher Datenlage und eigener langjähriger Anwendung gibt es keine Unterschiede zu Implantaten mit Standardgrößen. Auch ein anscheinend ungünstiges Verhältnis von Kronenlänge zur Implantatlänge mit einem langen Hebelarm wirkt sich auch nach mehrjähriger Tragedauer weder nachteilig auf den Kieferknochen als auch auf die Verbindung des Kronenaufbaus zum Implantat aus.


anatomische Lagebeziehung des Kurzen Implantats zum Unterkiefernerv

Designvorteile 1


Das chirurgische Protokoll und die Kürze der Implantate ermöglichen ein minimalinvasives knochen- und strukturschonendes operatives Einbringverfahren, welches die Notwendigkeit von knochenaufbauenden Maßnahmen minimiert. Dies führt letztendlich zu einer geringeren postoperativen Belastung für den Patienten.

 

Darstellung der Kaudruckweiterleitung auf das Lamellensystem des Implantats

Designvorteile 2


Durch das einzigartige Schulter-und Lamellensytem werden die Kaukräfte optimal an tiefergelegene Knochenbereiche im Kiefer weitergeleitet, so dass es zu einer Stimulation und nicht zu einer Überlastung kommt. Die Konusverbindung zwischen Implantat und dem Kronenaufbau beträgt 1,5° und ist nachweislich bakteriendicht (FDA-Zertifiziert). Somit besitzt es die stärkste selbsthemmende Verbindung aller auf dem Markt befindlichen konischen Implantatsysteme und bewirkt eine Kaltverschweißung beider Werkstücke. Die abfallende Schulter im Implantathalsbereich trägt zum Knochenerhalt im oberen Anteil des Kieferknochens bei.  Durch das Lamellensystem besitzt das Implantat eine bis zu 30% größere Oberfläche im Vergleich zu anderen Implantaten.

extraoral verklebte Zahnkrone auf einem Bicon-Aufbaupfosten

Designvorteile 3


Die Steckverbindung ermöglicht eine Zementierung oder Verklebung der Krone ausserhalb des Mundes. Ein unbeabsichtigtes Zurücklassen von Kleberesten im Zahnfleisch und der daraus entstehenden Periimplantitisgefahr gehört damit der Vergangenheit an. Auch ist ein Entfernen dieses Kronen-Aufbau-Komplexes möglich, ohne ihn dabei zu zerstören .