KurzE implantate

Seit über 30 Jahren sind Kurzimplantate (short-implants) und Ultrakurzimplantate (ultra-short implants), die in Amerika von der Fa. Bicon (www.bicon.com) entwickelt wurden, als Alternative zu herkömmlichen Implantaten in Gebrauch. Ihre Länge, als charakteristische Eigenschaft, beträgt  ≤ 8 mm (Kurzimplantate) oder  <  6 mm (Ultrakurzimplantate). Mittlerweile bieten fast alle namhaften Implantathersteller kurze Implantate in ihrem Portfolio an, da in zahlreichen Studien eine gleichwertige Erfolgswahrscheinlichkeit in Bezug auf Einheilung und langfristiger Tragedauer zu herkömmlichen Implantaten dargelegt werden konnte. Dies veranlasste im Jahr 2016 die Europäische Konsensuskonferenz dazu, die kurzen Implantate als "verlässliche Therapieoption im Vergleich zu den Risiken bei der Anwendung von Standardimplantaten in Kombination mit knochenaufbauenden Maßnahmen" einzustufen. 

Kurzimplantate - mehr Erfolg – mit System

Um herkömmliche Implantate (≥10mm) einsetzen zu können, muss genügend Knochenmaterial im Kiefer zur Verfügung stehen. Diese Voraussetzung ist in vielen Fällen nicht gegeben, da sich der Knochen nach Zahnverlust mit der Zeit zurückbildet. Um dennoch eine Implantation vornehmen zu können, muss ein Knochenaufbau erfolgen. Dieses Vorgehen ist zeitaufwändig, kostenintensiv und leider nicht immer erfolgreich.

 

Die kürzeren Implantate stellen daher eine sichere Alternative zu Standardimplantaten mit oder auch ohne knochenaufbauende Maßnahmen dar. Zusätzlich lassen sich Kurzimplantate behutsamer handhaben als herkömmliche Implantate, da sie geringe maschinelle Bohrgeschwindigkeiten sowie eine Handaufbereitung zulassen und damit den eigenen Knochen schonen. Weiterhin senken sie das Infektionsrisiko während und nach einer Implantation signifikant.

 

Entscheidungskriterien für Kurzimplantate

Kurzimplantate und Ultrakurzimplantate bieten somit kurze Behandlungszeiten, geringere Behandlungskosten und ein geringeres Risiko für den Patienten bei gleichzeitig hoher Erfolgsaussicht. Deshalb sollten sie bei der Entscheidung für eine Implantation immer als Therapieoption mit in Betracht gezogen werden.

 

 


Vertikalansicht eines Kurzimplantats im Unterkiefer und seine Beziehung zum Nerven

Designvorteile 1


Das chirurgische Protokoll mit niedrigen Drehzahlen ermöglichen ein knochen- und strukturschonendes operatives Einbringverfahren, welches zu einer geringeren postoperativen Belastung für den Patienten führt.

Das Lamellensystem bietet eine optimale Kaudruckweiterleitung in den Knochen.

Die 1,5° Konusverbindung führt zu einer Kaltverschweißung zwischen Implantat und Aufbau und ist  bakteriendicht.

Designvorteile des Bicon Kurzimplantats

Designvorteile 2


Die Steckverbindung ermöglicht eine Zementierung oder Verklebung der Krone ausserhalb des Mundes. Ein unbeabsichtigtes Zurücklassen von Kleberesten im Zahnfleisch und der daraus entstehenden Periimplantitisgefahr gehört damit der Vergangenheit an. Auch ist ein Entfernen dieses Kronen-Aufbau-Komplexes möglich, ohne ihn dabei zu zerstören. 

 

Knochenzuwachs an kurzen Bicon Implantaten nach prophetischer Versorgung

Eigenschaften


Ein häufig zu beobachtendes Phänomen dieses speziellen Kurzimplantatsystems ist ein vertikaler Knochenzuwachs nach prothetischer Versorgung, der sogenannte "bone gain". Welche die entscheidenden Faktoren für diesen Prozess darstellen, wird derzeit noch diskutiert.