Sinuslift


Der Sinuslift (Sinusbodenaugmentation) ist ein chirurgisches Verfahren, mit dem ein zu geringes Knochenangebot im Oberkieferseitenzahnbereich ausgeglichen werden kann.  

Aus zwei Gründen kann es in diesem Bereich zu einem zu geringen Knochenangebot kommen. Erstens, weil sich die Kieferhöhlen zeitlebens vergrößern und sich immer weiter im Oberkieferknochen ausdehnen, und zweitens, weil sich der Oberkiefer nach Zahnverlust durch fehlende Stimulation in der Höhe abbaut.

 

Durch Einbringen von Eigenknochen, einem Knochenersatzmaterial oder einem Gemisch aus beiden vorher genannten kann der Oberkiefer wieder an Breite und Höhe gewinnen, da das eingebrachte Material mit der Zeit durch Knochenumbauprozesse in natürlichen Eigenknochen umgewandelt wird.   

 

Voraussetzung für den Behandlungserfolg ist eine eingehende Anamnese und Diagnostik vor Behandlungsbeginn. Es sind Infekte, Allergien und Voroperationen abzuklären. Durch Röntgenaufnahmen kann das ortständige Knochenangebot und die individuelle Anatomie der Kieferhöhle beurteilt werden. 

 

Als Komplikationen können ein Einriss der Kieferhöhlenschleimhaut und perioperative Infektionen auftreten, die zu einem Verlust des eingebrachten Materials oder einer Kieferhöhlenentzündung führen können.

 

Folgende Sinusliftverfahren kommen bei uns zur Anwendung:

 


Darstellung der Behandlungsstadien beim externen Sinuslift

Externer Lift


Beim externen Sinuslift wird von der Mundhöhle aus ein Fenster in die knöcherne Kieferhöhlenwand präpariert. Ohne dabei die Kieferhöhlenschleimhaut zu verletzen kann diese mit entsprechenden Instrumenten von der knöchernen Innenwand der Kieferhöhle abgelöst werden. Auf diese Weise schafft man sich einen Hohlraum zwischen knöcherner Kieferhöhlenwand und der Kieferhöhlenschleimhaut, der mit  Knochenersatzmaterial oder eigenem Knochen aufgefüllt wird.

 

Diese Technik ist seit langem ein Standardverfahren in der Hand eines erfahrenen Chirurgen. Das Risiko von Misserfolgen und Komplikationen demzufolge gering. Sobald das Ersatzmaterial fest in den Knochen des Oberkiefers eingebaut ist (nach vier bis sechs Monaten), können die Implantate, in den nun an Höhe gewonnenen Knochen, inseriert werden. Zusätzlich zu diesem zweizeitigen Verfahren bietet sich ein einzeitiges Verfahren  mit gleichzeitiger Implantation an. Der Vorteil eines einzeitigen Vorgehens liegt in der erheblichen Verkürzung der Gesamtbehandlungsdauer mit dem Wegfall eines zweiten operativen Eingriffs. Maßgeblich für die Entscheidung für das einzeitige Vorgehen ist das vorhandene Knochenangebot, welches für die Primärstabilität des Implantates notwendig ist (im Einzelfall spielt auch das verwendete Implantatsystem eine Rolle). Eine präoperative Knochenhöhe von 5-6 mm  läßt eine ausreichende Primärstabilität des Implantats erwarten.

 

 

Darstellung des internen Sinuslifts in Verbindung mit einem kurzen Implantat

Interner Lift


Beim internen Sinuslift erfolgt die Anhebung der Schleimhaut des Kieferhöhlenbodens direkt über dem Bohrstollen des Implantats mit gleichzeitiger Insertion des Implantats. Das Verfahren erfordert im Gegensatz zum externen Sinuslift eine erhöhte chirurgische Kompetenz, da der Operationserfolg aufgrund der schlechten Sichtbedingungen schwieriger zu beurteilen ist. Durch die geringere Größe des Eingriffs mit deutlich weniger Weichteilmobilisierung, sind jedoch auch die zu erwartenden postoperativen Beschwerden geringer als beim externen Verfahren. 

 

 

 

Röntgenbild eines mit der floor transport Technik eingebrachten ultrakurzen Implantats im Oberkieferseitenzahnbereich

Floor Transport


Die Floor Transport Technik ist ein relativ neues Verfahren zur Anhebung der Schleimhaut des Kieferhöhlenbodens. Sie beinhaltet die Anwendung der externen Technik, mit Bildung eines Fensters, für den internen Lift, d.h. vom Kieferkamm aus. Sie kann, nach unserem Wissensstand, derzeit nur in Verbindung mit dem Bicon-Implantatsystem angewendet werden. Durch die Anwendung dieser Technik ist es möglich, auch bei einer sehr geringen Restknochenhöhe von 2-3 mm zur Kieferhöhle ein einzeitiges Verfahren (Knochenaufbau + Implantation) durchzuführen.