Implantate

Grundlagen

Implantate sind Schrauben aus dem Metall Titan, die in den Kieferknochen eingebracht, die Funktion von verloren gegangenen Zähnen übernehmen. Sie bestehen aus dem Anteil der im Knochen verankert ist und dem Anteil der in die Mundhöhle hineinragt und die Funktion der Aufnahme einer Krone oder eines herausnehmbaren Zahnersatzes hat. Wenn diese Anteile aus einem Stück bestehen spricht man von einteiligen Implantaten, wenn sie aus zwei getrennten Körpern bestehen, die mit einer Schraube verbunden werden, spricht man von zweiteiligen Implantaten. Im engeren Sinne betrachtet haben Implantate die Funktion von Zahnwurzeln, da sie den umgebenden Knochen durch einen Druckstimulus der beim Kauen erzeugt wird, vor einem Abbau durch Inaktivität schützen.

 

Das z.Zt. immer noch beste Material für Implantate ist das Titan, da es eine feste Verbindung mit dem Knochen eingeht, eine hohe mechanische Belastbarkeit hat und keine Allergien hervorruft. 

 

Vorteile

Implantate stellen heutzutage das Mittel der ersten Wahl bei Verlust eigener Zähne dar, denn sie sind hinsichtlich ihrer Ästhetik, Funktion und aus knochenerhaltenden Gesichtspunkten unübertroffen. Sie haben in den letzten dreißig Jahren die Zahnmedizin revolutioniert und sind aus dem zahnärztlichen Behandlungsspektrum nicht mehr wegzudenken.

Die genauen Vorteile sind:

• Erhalt des Knochens, durch vorhandenen Druckstimulus

• ähnlich den eigenen Zähnen hinsichtlich Ästhetik, Phonetik, Kaufunktion bei festsitzenden Lösungen

• sicherer, fester Prothesenhalt bei herausnehmbaren Lösungen

• Zähne müssen nicht beschliffen werden

• Pfeilervermehrung

• Routineeingriff

• sehr gute Prognose

• aufgrund der Tragedauer stellen sie eine wirtschaftliche Lösung dar

 

Diagnostik

Die erfolgreiche Implantatbehandlung hängt vor allem von einer genauen Diagnose, Planung und Vorbereitung ab.

Unser Vorgehen läuft folgendermaßen ab:

- Anamnese (Fragen zum Gesundheitsstatus, Krankheiten des Patienten) : Durch ein ausführliches Eingangsgespräch machen wir uns mit der allgemeinmedizinische Situation sowie vorangegangenen Erkrankungen und Behandlungen des Patienten und dessen Wünschen/Erwartungen vertraut.

 

- klinische und radiologische Untersuchung, Modellanalyse: Im zweiten Schritt erfolgt eine gründliche Untersuchung der gesamten Mundhöhle(vorhandene Zähne, Zahnfleisch, Knochenangebot, etc.) und die Anfertigung von Gipsmodellen für die Planung. Um das Knochenangebot beurteilen zu können, benötigen wir eine digitale PSA oder eine DVT-Aufnahme.

 

- Anhand der vorangegangenen Diagnostik kann nun die Planung beginnen. Eine für uns wichtige Maßnahme stellt die vorherige Sanierung der Mundhöhle dar. Es wird eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt und alle kariösen Zähne behandelt. Falls eine Parodontalerkrankung vorliegt, muss diese ebenfalls behandelt worden sein.

 

Planung

Der nächste Schritt ist das sogenannte „Backward-Planning“, d.h. wir planen das prothetische Endergebnis zuerst und richten alle weiteren chirurgischen Maßnahmen an dem Endergebnis aus. Mit anderen Worten, die Implantate werden an der prothetisch richtigen Stelle gesetzt. Dies hat zur Folge, das in einigen Fällen ein Knochenaufbau oder andere Maßnahmen, wie Sinuslift, etc., notwendig sein können. Zur weiteren Planung zählt auch das Abschätzen etwaiger Risiken und deren Vermeidung, die im Verlauf eines implantologischen Eingriffs erfolgen können. Dazu zählen beispielsweise das Vorhandensein und der Verlauf von wichtigen anatomischen Strukturen wie Kieferhöhle, Nerven, Blutbahnen im Operationsgebiet. Des Weiteren prüfen wir die Möglichkeit, den Eingriff minimalinvasiv durchzuführen, so dass Sie postoperativ weitgehendst schmerzfrei und ohne Schwellung sind. 

 

Behandlung

Die Implantation in den Kiefer wird in der Regel unter örtlicher Betäubung(Lokalanästhesie) sowie unter sterilen Bedingungen durchgeführt. Zuerst wird ein Zahnfleischlappen präpariert, um den Knochen optimal für die Implantation darstellen zu können. Bei einem minimal-invasivem Vorgehen entfällt dieser Schritt(kann nur bei ausreichendem Knochenangebot durchgeführt werden). Anschließend wird mittels eines kleines Vorbohrers und einer Bohrschablone, welche die genaue Bohrrichtung vorgibt, eine kleine Körnung in den Knochen gebohrt. Dadurch wird die spätere Richtung und Position für die Implantation vorgegeben. Nun wird mit einem genormten Implantatbohrer unter Kühlung das Implantatbett erweitert bis dieses exakt dem Implantat entspricht. Das Zahnimplantat wird nun passgenau in den Kieferknochen eingesetzt, welches eine wichtige Voraussetzung für die spätere Einheilung nach der Implantation darstellt. Bei Einsetzung des Implantates sollte es schon eine Anfangsstabilität haben. Danach wird die Operationswunde wieder verschlossen, damit das Implantat in Ruhe geschlossen einheilen kann. Man kann das Implantat aber auch offen einheilen lassen(ein Anteil des Implantats schaut aus dem Zahnfleisch hervor). Beide Methoden sind gleichermaßen erfolgversprechend. Entzündungen in der Nähe des Implantats, z.B. durch schlechte Mundhygiene, oder unphysiologische Belastungen, z.B. durch schlecht sitzenden Zahnersatz sollten jedoch unbedingt vermieden werden. Die Einheilphase der Implantate dauert im Unterkiefer ca. 2-3i Monate und im Oberkiefer etwa 4-6 Monate. Nach erfolgter Einheilung werden die Zahnimplantate unter Lokalanästhesie freigelegt. Im Zuge der sogenannten Freilegung werden die Implantatverschlussschrauben durch Zahnfleischformer ausgetauscht, damit sich die Mundschleimhaut passgenau für den späteren Implantataufbau formt. 

 

Nach der Operation

In den ersten Tagen nach einer Implantation sollten Sie körperliche Anstrengungen vermeiden und in der ersten Zeit auf Rauchen, Kaffee, schwarzer Tee, Milchprodukte und Alkohol verzichten. Unmittelbar nach der Implantation sollte von außen mit einem Kühlbeutel gekühlt werden und die Zähne und das Zahnfleisch vorsichtig gereinigt werden. Wir empfehlen hier die Spülung mit Kamillentee oder Chlorhexamed.